Tagestipps im Radio

Tagestipps

Freitag 18:00 Uhr Bremen Zwei

Gesprächszeit: Jörg Hartmann

Ob als hart an der Kante zum Wahnsinn ermittelnder Kommissar Faber im Dortmund-Tatort, als dubioser Arzt in der US-Serie "Homeland" oder als skrupelloser Stasi-Offizier in der ARD-Produktion "Weißensee" - für sein Spiel hat Jörg Hartmann viele Preise erhalten. Aufgewachsen ist das Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne "im Fritteusendampf", wie er es selber formuliert: Hartmanns Mutter betrieb eine Pommesbude im Ruhrgebiet. Jetzt hat der 54-Jährige einen Roman über seine Kindheit geschrieben: "Lärm des Lebens".

Freitag 18:30 Uhr SRF 2 Kultur

Kontext

Von Fehldiagnosen und unerkanntem Leidensdruck: ADHS im Alter Dass ADHS nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betrifft, weiss man schon länger. Doch ADHS im Alter ist noch weitgehend unbekannt. Und: Die Kompensationsmechanismen, mit denen sich Betroffene ein Leben lang über Wasser gehalten haben, versagen. Der Leidensdruck ist gross - das Wissen klein.

Freitag 19:00 Uhr Radio Blau

Aktuell

Z/ONE: Ensemble Dégéneré mit partizipativem Live-Audio-Feature (mit Publikum im Erdgeschoss) "Für den Anfang wurde Stacheldraht um das Gebiet gezogen. Daraufhin kamen die Gerüchte auf, dass es in der ZONE eine Stelle gibt, in der Wünsche in Erfüllung gehen. Na und danach war klar, die ZONE, die ZONE musste unberührbar gemacht werden. - Denn wer kann wissen, was der Mensch für Wünsche hat?" Arkadi und Boris Strugazki, Andrej Tarkowskij - Drehbuch, Film: Stalker 1979 Wünsch Dir was! ...das Klima verändert sich, Menschen bewegen sich, fliehen vor Kriegen und Naturkatastrophen, wir müssen uns alle neu orientieren, selbst wenn wir die Grenzen höher mit Steinen und Stacheldraht bauen und unsere Mauern der Liebe setzen, Wir sammeln Eure Wünsche, um Potenziale sichtbar zu machen..... Wünsch DIR was ! Das Ensemble Dégénéré nimmt Dich an die Hand und gibt Dir die Möglichkeit, Deine Wünsche zu teilen. Sie geben Dir die Chance, das "Ende von Allem"(!) anonym mitzugestalten. Sie bewegen sich mit Dir durch verschiedene Zonen, greifen Wünsche auf. Der Boden, den sie mit Dir betreten, wird von immer neuen Regeln und Paradigmen umgeschrieben. Dieser war für Sie schon immer beweglich und umdeutbar. Sie wecken daraus, gekoppelt mit dem Blick auf die Geschichte der letzten Jahrzehnte und über die Wünsche der verschiedenen Systeme, ein Echo und spielen mit der Zeit. Auf dieser Frühjahrstour erkundet das Ensemble Dégénéré drei Zonen: die beiden ehemaligen Teile Deutschlands (Leipzig, RadioBlau und Köln, Asimmetric-Bar) und die neutrale Schweiz, (Basel, Snippet Festival). Sie sammeln die Wünsche der Menschen in den jeweiligen Zonen und setzen sie künstlerisch ins Verhältnis. Und was wünschst Du Dir? Und wenn sich keiner mehr etwas wünscht? Was dann?

Freitag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Literatur

Pilger, Popstar, Poet Lord Byron in Venedig Von Noemi Schneider Am 19. April jährt sich der Todestag des unkonventionellen englischen Dichters Lord Byron zum 200. Mal. Die drei Jahre, die er in Venedig verbrachte, gehören zu seiner produktivsten Zeit. Bereits zu Lebzeiten sorgte der neben Goethe zu Beginn des 19. Jahrhunderts populärste Autor Europas mit seinen Werken und seinem skandalösen Lebensstil für Aufsehen. George Gordon Noel, 6. Baron Byron of Rochdale, bekannt als Lord Byron, war vieles: Dandy, Dichter und Freiheitskämpfer. Als Popstar der Romantik wurde er zur queeren Stilikone und beeinflusste die Kunst-, Musik- und Literaturgeschichte nachhaltig. Drei Jahre, von 1816 bis 1819, verbrachte er in Venedig. Diese Zeit gehörte zu seinen produktivsten Phasen und markiert einen Wendepunkt in seinem dichterischen Werk. Und auch die Lagunenstadt profitierte von der Anwesenheit des berühmten englischen Poeten, der maßgeblich zur kulturgeschichtlichen Popularisierung des Bildes von Venedig beitrug. Noemi Schneider hat sich auf Spurensuche in die Serenissima begeben.

Freitag 20:00 Uhr SRF 2 Kultur

Passage

Immanuel Kant - Philosoph der Mündigkeit Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Aus diesen Fragen hat der Königsberger Meisterdenker Immanuel Kant seine Philosophie entwickelt. Die Antworten, die der Gelehrte - vor 300 Jahren geboren - formuliert hat, beschäftigen die Welt bis heute und taugen als Handlungsanweisung.

Freitag 20:03 Uhr SRF 1

Hörspiel

«Wahre Liebe: Melanie» von Erwin Koch Auch das zweite Hörspiel in der Reihe nach Reportagen von Erwin Koch spielt im Kanton Uri. Es ist die Geschichte von Melanie, die in der Beiz, wo sie kellnert, den Installateur Leo kennenlernt. Sie ziehen zusammen, zeugen ein Kind, heiraten. Dann die fatale Diagnose: In Leos Kopf wächst ein Tumor.

Freitag 20:10 Uhr RadioEINS

Axel Hecklau, Zauberer vom Salon der Wunder

Sie sind ein echter Geheimtipp und sie beherrschen ihr Handwerk in Perfektion: Axel Hecklau und André Kursch sind Zauberer, das heißt, sie bedienen sich der Kunst der unterhaltenden Täuschung. Erleben kann man die beiden Magier regelmäßig in ihrem Salon der Wunder im Soda Club in der Kulturbrauerei in Berlin. Und ab dem 22. April wird mit einer Zauberwoche 20-jähriges Jubiläum gefeiert, mit vielen Gastkünstler*innen und fünf thematisch unterschiedliche Shows. Über Kartenkunst, Mentalzauberei und zaubernde Frauen sprechen wir heute mit dem Salon der Wunder-Zauberer Axel Hecklau im Studioeins im Bikini Berlin.

Freitag 22:03 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Musikfeuilleton

Der zweimanualige Doppelflügel Geschichte einer Wiederentdeckung Von Bettina Brand Mit der Erfindung des Duplex Coupler Grand Pianos wollte er das Klavier der Zukunft bauen. Emanuel Moór (1863-1931) feierte als Pianist und Komponist international Erfolge. Während des Ersten Weltkriegs gab er allerdings das Komponieren auf und begann, ­Musikinstrumente wie das Duplex Piano zu entwickeln, einen Flügel mit zwei überein­anderliegenden Manualen, die mit Hilfe eines Pedals gekoppelt werden können. Nach dem Tod Emanuel Moórs 1931 und dem sich anbahnenden 2. Weltkrieg geriet das Duplex Piano in Vergessenheit. Heikedine Körting besitzt eines der seltenen Instrumente und erzählt seine Geschichte gemeinsam mit dem Cellisten David Stromberg und dem ­Pianisten Florian Uhlig.

Freitag 22:05 Uhr Deutschlandfunk

Milestones

"Ballade für Window Lee Black" Dem Pianisten und Bandleader Horace Tapscott zum 90. Geburtstag Am Mikrofon: Karl Lippegaus 1964 formierten Cecil Taylor und Bill Dixon in New York das Jazz Composer"s Orchestra, heute bekannt als die Oktoberrevolution im Jazz. Zuvor gründete der weniger bekannte Pianist Horace Tapscott in Los Angeles sein Pan Afrikan People"s Arkestra. Mit beiden Großformationen wurde versucht, auf die erdrückenden Bedingungen besonders für junge afro-amerikanische Musiker durch ein kollektives Miteinander zu reagieren. Aus Tapscott"s Arkestra entstanden ähnlich wie in Chicago ein schwarzes Musikerkollektiv, das UGMAA hieß (Underground Musicians" Association) und ein eigenes Label. In diesem Monat wäre der charismatische Freidenker Horace Tapscott 90 Jahre alt geworden. Große Talente wie Arthur Blythe, David Murray, James Newton und Lawrence "Butch" Morris hatte er entdeckt und protegiert, dabei war seine Musik alles andere als Agit-Prop. Der Ruhm nach seinem Tod 1999 kam zu spät, ein Geheimtipp ist Horace Tapscott noch heute.

Freitag 23:00 Uhr radio3

Musik der Kontinente

Moderation: Peter Rixen Erfolgscombo aus Bayern: Quadro Nuevo Italienische Canzoni, Flamenco, Musette, Tango oder Orient, Quadro Nuevo spielt diese Stilvielfalt nicht nur, sondern reist zu den Originalschauplätzen, um sich das authentische Feeling einzuverleiben. Weltumspannende Erfahrungen, die das Quartett in einer unnachahmlichen Mischung aus hoher instrumentaler Qualität und musikalischer Leichtigkeit präsentiert. Samba, Chorinho und Bossa Nova bestimmen den Groove auf ihrem nagelneuen, in Brasilien aufgenommenen Album "HAPPY Deluxe".

Samstag 00:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Lange Nacht

"Ein kleines Ja und ein großes Nein" Eine Lange Nacht über George Grosz Von Berit Hempel Regie: Burkhard Reinartz (Wdh. v. 06./07.07.2019) Für die einen war er der traurigste Mensch Europas, für die anderen ein Gotteslästerer, für die dritten ein großer Künstler. 1893 als Georg Ehrenfried Groß geboren, ändert er zurzeit großer Engländerfeindlichkeit in Deutschland seinen Namen in George Grosz. Als Dandy liebt er den amerikanischen Tanz Shimmy, besucht Varietés und Sportveranstaltungen. Als Künstler bringt er in spitzen Strichen gesellschaftliche und politische Abgründe auf das Papier, prangert Kriegsgräuel an und entlarvt skrupellose Bohemiens. George Grosz legt den Finger in die Wunden der Weimarer Republik, reißt den Menschen die Masken herunter und legt ihre Fratzen frei. Wegen seiner kritischen Bilder wird er in den 1920er-Jahren mehrfach angeklagt. Knapp drei Wochen bevor die Nationalsozialisten, nach der Machtübernahme Ende Januar 1933, sein Atelier und seine Wohnung stürmen, verlässt er zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Deutschland. In den USA gibt er Kunstunterricht - Salvador Dalí schaut kurz bei ihm vorbei - malt Dünenlandschaften und seltsame Wesen, die nur entfernt Menschen ähneln. Mit Hilfe von Alkohol versucht er, seine Depressionen in den Griff zu bekommen. 1959 kehrt George Grosz nach Deutschland zurück. Der amerikanische Traum? Für ihn eine Seifenblase. In seiner alten Heimat wird der Rückkehrer gefeiert und bejubelt. Sechs Wochen nach seiner Ankunft und nach einem feucht-fröhlichen Abend mit Freunden stirbt George Grosz nach einem Sturz in einem Berliner Treppenhaus.

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